Dieses Pseudonym begleitet mich seit 2020. Mein damaliger Partner ermutigte mich dazu, das Schreiben einfach mal auszuprobieren. Aus seinem Familiennamen väterlicherseits leitete ich den Vornamen Henni ab. Etwa zur selben Zeit lernte ich eine meiner liebsten Freundinnen kennen, deren damaliger Wohnort etwas mit dem Märchenerzähler Christian Morgenstern zu tun hat. So bot dieser die Vorlage für den Nachnamen meines Alter Egos.
Diese beiden Menschen erinnerten mich an eine gewisse Pippi-Langstrumpf-Attitüde, die ich zwar wohl in mir trug, aber gründlich vor mir selbst versteckt hatte: Mir nicht länger vorschreiben zu lassen, wer ich zu sein und was ich zu tun hatte, sondern stattdessen meinen Träumen eine echte Chance zu geben. In liebevoller Erinnerung und tiefer Dankbarkeit denke ich an beide, wenn ich den Namen Henni Morgenstern verwende.
Eigentlich heiße ich Tina Charlotte Wobig, bin Wahl-Kielerin, geboren 1994 in Berlin und aufgewachsen in Lemgo (Ostwestfalen). Das Schreiben fasziniert mich schon, seit ich meine ersten wackeligen Buchstaben gekritzelt habe. Bis ins junge Erwachsenenalter verschlang ich ein Buch nach dem anderen und versank in unzähligen fantastischen Welten, die sich doch alle irgendwie nach "zuhause" anfühlten. Unbedingt wollte ich auch so schreiben können wie Cornelia Funke, J.K. Rowling, Walther Moers und später Justin Cronin. Doch mein Umfeld gab den Glauben an mich weiter, um sich Schriftstellerin zu nennen, müsse man schon etwas Besonderes sein - das sei nur den wirklich "Großen" vorbehalten (was auch immer das bedeutete). Und davon leben könne man schon mal gar nicht.
Du siehst: Auch ich war lange Zeit meines Lebens in der Überzeugung verhaftet, das Schreiben sei nicht meine Welt. Mich selbst als Schriftstellerin zu bezeichnen, schien mir arrogant und war lange Zeit undenkbar. Dafür war ich doch gar nicht gut genug! Das wollte ich den "wirklich begabten" Seelen vorbehalten.
So probierte ich mich in unzähligen anderen Berufen aus und beschritt sowohl den Weg meiner Mutter (indem ich ein Linguistik-Studium begann), als auch, wenige Jahre später, denjenigen meines Vaters (gelernter Technischer Zeichner). Beide Wege stellten sich für mich als Umwege heraus, denn sie fühlten sich zwar "vernünftig", aber leblos und unbefriedigend an. Ich suchte weiter meinen Weg.
Mit der Zeit durfte ich lernen, dass auch mein Faible für Worte absolute Daseinsberechtigung hat, und dass ich zwar vielleicht keine zweite Jane Austen bin, aber diesen Anspruch habe ich ja gar nicht! Ich wollte meinen Worten eine Bühne in der Welt erschaffen - die musste nicht einmal besonders groß sein. Aber ich gestand mir ein: Eigentlich wollte ich doch schon mein Leben lang nur das: Schreiben.
So entschloss ich mich dazu, es einfach auszuprobieren, und siehe da: Heute darf ich einen Teil meines Lebensunterhaltes mit dem Schreiben verdienen.
Seit meiner ersten Diagnose im Jahr 2014 sammle ich außerdem Erfahrungen mit diversen Therapieformen, Angst- und Stressbewältigung sowie Achtsamkeitstraining, um mich aktiv mit meiner Depression und Angststörung auseinanderzusetzen. 2018 entdeckte ich das Journaling für mich, wodurch ich seither stetig tiefgreifende und wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich meiner Selbstliebe, Wertschätzung, Motivation, Kommunikation und meinem persönlichen wie auch beruflichen Wachstum gewinne.
Mein erstes Kinderbuch, an dessen Veröffentlichung ich noch arbeite, floss seither aus meiner Feder. Auch ein Roman, an dem ich beständig weiter schreibe, liegt in meiner mentalen Schublade. Doch ich habe gelernt: Alles auf der Welt hat seine Zeit. Und so setze ich mich mit der Veröffentlichung meiner Werke nicht unter Druck, sondern vertraue darauf, dass es richtig ist, meinen Weg in meinem ganz eigenen Tempo weiterzugehen.
Als zertifizierte Schreibpädagogin des Freiburger Instituts für Kreatives Schreiben möchte ich den Menschen die Tür zur eigenen Journaling-Reise sanft öffnen, indem ich meinen persönlichen Erfahrungsschatz teile, und sie damit ein Stück des Weges zurück zu sich selbst begleiten.